Der Hund im Hitzeschock – so handeln Sie richtig

Beitrag von Tierärztin Sanja Polz

Wenn der Sommer lange auf sich warten lässt und die kühlen Temperaturen bis Ende Mai vorherrschen, vergisst man manchmal, dass die heiße Jahreszeit vor der Türe steht. Unsere treuen Begleiter kämpfen dann sehr mit der plötzlichen Hitze. Egal wie gut Sie Ihren Hund in Ihren Alltag integriert haben, bitte bedenken Sie, dass sich die Konditionen ändern. Gerade in den Sommermonaten leiden unsere Tiere unter der Hitze und können schlimmstenfalls einen Hitzschlag bekommen.

1. Hunde schwitzen nicht wie Menschen

Hunde können nicht schwitzen, wie wir Mensch das tun. Deswegen vertragen sie Hitze nicht so gut. Hunde haben bloß an den Füßen Schweißdrüsen und können sonst ausschließlich durch Hecheln überschüssige Wärme loswerden. Daher ist es besonders wichtig, dem Hund ausreichend zu trinken zu geben. Wasser sollte grundsätzlich immer bereitstehen. Bei erhöhten Temperaturen umso mehr, da beim Hecheln die Hitze nur optimal entweichen kann, wenn der Hund ausreichend Wasser zu sich genommen hat. Die Menge ist von Tier zu Tier unterschiedlich, aber Hunde regulieren sich quasi selbst. Voraussetzung ist, dass genügend Wasser zur Verfügung steht. Oft fressen Hunde weniger, wenn es warm ist. Das ist normal. Meist bewährt es sich, die Fütterungszeit auf früh am Morgen oder spät am Abend zu verlegen.  

2. Präventivmaßnahmen für heiße Temperaturen

Da ein Hitzeschock lebensbedrohlich ist und in schlimmen Fällen leider auch tödlich enden kann, sollte man es nicht so weit kommen lassen. Vorsicht ist definitiv besser als Nachsicht.

  • Vermeiden Sie Spaziergänge in der Mittagshitze, wenn die Hitze am größten ist.
  • Stellen Sie immer sicher, dass Ihr Hund Zugang zu frischem Wasser hat.
  • Lassen Sie Ihren Hund niemals alleine im Auto zurück! Bei 24 °C Außentemperatur hat es nach 10 Minuten über 30 °C im Auto.
  • Vermeiden Sie körperliche Anstrengung bei großer Wärme.
  • Geben Sie Ihrem Hund Möglichkeiten, sich in kühler Umgebung auszuruhen, wie zum Beispiel in klimatisierten Räumen, im Wald, bei Bächen oder im Schatten von Bäumen.

 

Für Vierbeiner, die besonders empfindlich auf Hitze regieren, also alle kurzschnäuzigen Rassen und solche mit sehr dickem Fell, sind Kühlmatten und Kühldecken eine große Hilfe. Dem Hund einen Sommerhaarschnitt zu verpassen, kann auch helfen, das Wohlbefinden zu steigern. Hier muss man allerdings aufpassen, das Haarkleid nicht zu kurz zu schneiden, besonders bei Hunden mit feinen Haaren, da diese einen Sonnenbrand bekommen können.

 

3. Mögliche Symptome bei Hitzeschock

Daran erkennen Sie, ob Ihr Liebling zu viel Hitze abbekommen hat. 

  • Hecheln, das schnell und flach wird
  • Schwäche oder Schwindel
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Blasse oder graue Zunge und Maulschleimhäute
  • Taumeln oder Koordinationsprobleme
  • Schneller Herzschlag
  • Kollaps oder Bewusstlosigkeit

Das sind ALARMZEICHEN! Handeln Sie SOFORT!

4. Erste Sofortmaßnahmen bei Hitzeschock

  • Bringen Sie den Hund an einen kühlen Ort, fern von direkter Sonneneinstrahlung.
  • Befeuchten Sie den Hund mit kühlem, aber nicht kaltem Wasser.
  • Legen Sie ein feuchtes Handtuch auf den Hund, über den Rücken, aber vor allem auch auf die Füße und Fußballen.
  • Ermutigen Sie den Hund zum Trinken von Wasser.
  • Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf.

Fazit

Ein Hitzschlag beim Hund ist zu 100 % vermeidbar. Es lohnt sich, rechtzeitig zu überlegen, welche Vorsichtsmaßnahmen für den eigenen Hund sinnvoll sind und sich auf diese vorzubereiten. Der Klimawandel zeigt uns jährlich, dass Temperaturen um die 40 °C keine Seltenheit mehr sind. Vorsorgen hilft, damit ihr Liebling nicht das Nachsehen hat.

 

Unsere Expertin

Sanja Polz,  BVetMed MRCVS CCRP 

Tierärztin Sanja Polz steht uns bei DOG’S LOVE und CAT’S LOVE mit ihrer Expertise zur Seite. Nach Abschluss des Studiums am Royal Veterinary College, London, folgten vertiefende Fachausbildungen im In- und Ausland. Mittlerweile betreibt Sanja seit mehreren Jahren ihre eigene Praxis, CityVet, in Wien.

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