4) Jagdverhalten frühzeitig erkennen
Die Jagdverhaltenskette besteht aus den Elementen „Orten – Fixieren – Anschleichen – Hetzen – Packen – Töten – Fressen“. Unsere Haushunde haben zwar kaum noch Ambition und Erfahrung zu und mit den letzteren Phasen, dennoch tendieren wir Menschen, erst das Hetzen selbst als Jagdverhalten zu deuten. Dabei gibt es so viele körpersprachliche Hinweise vorab, die ein frühzeitiges Erkennen des Jagdansatzes erlauben: Zum Beispiel, wenn der Hund die Nase anhebt, um zu wittern, oder sie staubsaugerartig am Boden entlang geführt wird. Genau hier ist es wichtig, den Hund umzulenken und aus dem Ansatz herauszuholen, nicht etwa erst, wenn er dem Hasen hinterherhetzen möchte. Anti-Jagd-Training braucht also Konzentration und Aufmerksamkeit und Übung im Erkennen, wann das Jagen eigentlich beginnt.
5) Geistige & körperliche Beschäftigung
Unsere Hunde wurden mit ihren Rassen jahrelang zu Experten für verschiedene Fachgebiete gezüchtet, deswegen sind wir ihnen nun, wo wir ihnen diese Dinge nicht mehr abverlangen aber schuldig ihnen dafür Alternativen zu bieten, denn: Viele dieser ursprünglich erwünschten Antriebe, wie etwa das Jagdverhalten, schlummern bis heute noch in ihnen. Durch eine Kombination aus geistiger und körperlicher Beschäftigung können wir ihren Kooperationssinn fördern und sie ausgeglichen und müde machen. Durch Apportieren, Nasenarbeit, Reizangel & Co. wird die Lust aufs Jagen kanalisiert und Hunde lernen auch nicht mehr selbständig auf die Suche gehen zu müssen, weil ihr Mensch ja ein cooler und smarter Jagdpartner ist. Wichtig ist hierbei natürlich Genauigkeit: Die alternative Jagd nach Ball, Futterbeutel oder Dummy soll natürlich unter Signal stehen und mit Grundsignalen kontrolliert werden können, um später auch den Reality-Check zu bestehen.
6) Impulskontrolle
Bewegungsreizen hinterher zu gehen, liegt nun mal im natürlichen Jagdverhalten der Hunde. Ein Jagd- oder Hütehund, dem solche Chancen entgehen, wäre gänzlich ungeeignet. Dennoch gilt es, vor allem aufgrund der Anforderungen in der Gesellschaft, Hunden beizubringen, diese Reaktionen, also Impulse, kontrollieren zu können. Dies geschieht am besten von Anfang an mit entsprechendem Training. Unzählige einfache Bleib-Übungen und Belohnungen für die Zurückhaltungen sind dafür unerlässlich. Sei es beim Verlassen des Hauses, beim Aussteigen aus dem Auto, dem Apportiertraining oder der Fütterung – der Alltag mit Hund bietet unzählige Möglichkeiten das Aushalten einer Situation zu üben, vor allem aber das „Geblieben-sein“ zu belohnen. Nur dadurch kommt Ruhe ins Spiel.
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