Exkurs ins österreichische Tierschutzgesetz
Im österreichischen Tierschutzgesetz ist verankert, dass jeder, der ein Tier hält oder betreut, dafür Sorge tragen muss, dieses artgerecht und mit allen lebensnotwendigen Stoffen zu ernähren:
§ 13 TSchG Grundsätze der Tierhaltung
(2) Wer ein Tier hält, hat dafür zu sorgen, dass das Platzangebot, die Bewegungsfreiheit, die Bodenbeschaffenheit, die bauliche Ausstattung der Unterkünfte und Haltungsvorrichtungen, das Klima, insbesondere Licht und Temperatur, die Betreuung und Ernährung sowie die Möglichkeit zu Sozialkontakt unter Berücksichtigung der Art, des Alters und des Grades der Entwicklung, Anpassung und Domestikation der Tiere ihren physiologischen und ethologischen Bedürfnissen angemessen sind.
§ 17 TSchG Füttern und Tränken
(1) Art, Beschaffenheit, Qualität und Menge des Futters müssen der Tierart, dem Alter und dem Bedarf der Tiere entsprechen. Das Futter muss so beschaffen und zusammengesetzt sein, dass die Tiere ihr arteigenes mit dem Fressen verbundenes Beschäftigungsbedürfnis befriedigen können.
Kann man einen Hund vegetarisch ernähren?
Ja, kann man. Solange Sie sich darum kümmern, dass das Futter ernährungsphysiologisch ausgewogen ist und das vollständige Spektrum der notwendigen Nährstoffe abdeckt, ist das möglich. Das birgt gleichzeitig das Risiko, dass dies nicht der Fall sein könnte. Besonders Proteine, aber auch diverse Vitamine wie Vitamin B12, Vitamin D und Mineralstoffe beziehen Hunde vornehmlich aus Fleisch. Es erfordert eine sehr gute Kenntnis des genauen Nährstoffbedarfs sowie der Ernährungsphysiologie der fleischlosen Optionen. Selbst wenn Sie vegetarisches Hundefutter über einen Händler beziehen, sollten Sie stets darauf achten, dass alle Informationen, die auf der Verpackung deklariert sind, wirklich das individuelle Bedürfnis von Ihrem Liebling abdecken.
Weiters sollten Sie eine Futterumstellung auf vegetarisch oder vegan ausschließlich bei ausgewachsenen, gesunden Hunden andenken. Einige Hunde sind auf ein bestimmtes Protein allergisch. Hier kann vegetarische Ernährung tatsächlich Abhilfe schaffen.
Der allgemeine Tenor der Veterinärmedizin spricht sich jedoch deutlich gegen die fleischlose Ernährung bei trächtigen oder säugenden Hündinnen und Welpen aus. Der erhöhte Energiebedarf, den die Tiere in dieser Lebensphase haben, muss unbedingt gedeckt werden, da mögliche Entwicklungsstörungen durch Unterversorgung eine nicht wiedergutzumachende Folge sein können.
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